Die besten Kieferorthopäden in der Nähe

Kieferorthopädie Der Kieferorthopäde erkennt, behandelt und verhütet Fehlstellungen des Kiefers und der Zähne. In Deutschland absolvieren Ärzte nach dem Studium der Zahnmedizin die dreijährige Fachzahnarztausbildung zum Kieferorthopäden. Sie muss nach der Weiterbildungsordnung der Bundesärztekammer (Stand 2020) ganztägig in Vollzeit sowie mindestens ein Jahr lang an einer Universitätszahnklinik erfolgen. Einige Landesärztekammern verlangen zusätzlich den Nachweis eines vierten Ausbildungsjahres, in welchem der angehende Kieferorthopäde allgemeinzahnärztlich gearbeitet hat. Die Ausbildung endet mit einer Prüfung vor der Zahnärztekammer.

In der Praxis führen Kieferorthopäden ausführliche Diagnosen durch, zu denen die zahnärztliche Anamnese, klinische Untersuchungen, Funktions- und Modellanalysen sowie Röntgenuntersuchungen gehören. Dabei geht es um die Feststellung der Kieferrelation, also dem Stand von Ober- und Unterkiefer zueinander. Gleichzeitig erhebt der Kieferorthopäde dentoalveoläre Befunde (Untersuchung der Zähne und des Zahnhalteapparats) und stellt bei Kindern das Dentitionsstadium fest (Durchbruch der Zähne in die Mundhöhle). Kieferorthopäden werden bei Anomalien des Kiefer-und Zahnhalteapparates tätig. Diese werden klassifiziert, eine gebräuchliche Einteilung sind die Angle-Klassen I bis III. Gleichzeitig stellt der Kieferorthopäde für gesetzlich Versicherte die KIG (Kieferorthopädische Indikationsgruppe) fest, nach der sich der Zuschuss der Krankenkasse richtet.

Aufgrund Diagnose eines Kieferorthopäden kann eine Therapie festgelegt werden, die niemals zu spät beginnen sollte. Der rechtzeitige Beginn verkürzt die Behandlungsdauer und meistens auch den Umfang einer Behandlung. Manche Therapien sind nur in einem bestimmten Zeitfenster möglich, wie gerade von Kindern bekannt ist. Wenn bei Neugeborenen eine Lippen-Kiefer-Gaumenspalte festgestellt wird, sollte sogar eine kieferorthopädische Untersuchung schon in den ersten Lebenstagen vorgenommen werden. Während des Durchbruchs der Milchzähne kontrollieren der Zahnarzt und/oder Kieferorthopäde eventuelle Lücken, um rechtzeitig den kieferorthopädischen Lückenhalter einzusetzen. Spätestens mit der Vollendung des Milchgebisses (meistens nach dem 3. Geburtstag) empfiehlt sich grundsätzlich eine kieferorthopädische Untersuchung. Sollten die Zähne nicht vollkommen gerade wachsen, ist die Frühbehandlung immer vorteilhaft, wie zahllose wissenschaftliche Untersuchungen beweisen.

Bei den Kindern folgen dann zwei Phasen des Wechselgebisses, einmal zwischen dem 6. und 8. sowie ein zweites Mal zwischen dem 9. und 12. Lebensjahr. Auch in diesen Phasen ist die enge Kontrolle der Zähne durch den Zahnarzt und den Kieferorthopäden indiziert. Die häufigsten Behandlungen nimmt allerdings der Kieferorthopäde zwischen dem 13. und 18. Lebensjahr vor. Es sind dann sämtliche bleibenden Zähne durchgebrochen (ausgenommen die Weisheitszähne), sodass sich herausstellt, wie das endgültige Gebiss beschaffen ist und ob Behandlungen nötig sind. In diesem Alter entscheiden Zahnärzte und Kieferorthopäden auch schon darüber, ob die Weisheitszähne operativ zu entfernen sind.

Bei Erwachsenen wird der Kieferorthopäde hauptsächlich dann tätig, wenn es in der Kindheit Versäumnisse gab. Es folgen dann Nachkorrekturen, die sogar eine Zahnspange für Erwachsene einschließen können. Ein weiteres Behandlungsfeld sind bei Erwachsenen pathologische Zahnwanderungen, die bei einer fortgeschrittenen Parodontalerkrankung auftreten können. In diesem Fall kann die kieferorthopädische Behandlung hilfreich sein, jedoch übernehmen die entstehenden Kosten die gesetzlichen Krankenkassen leider nicht. Insgesamt sind die Therapiemethoden der Kieferorthopädie vielfältig. Herausnehmbare oder auch festsitzenden Spangen kommen sehr oft zum Einsatz, darüber hinaus kann die Funktionskieferorthopädie skelettale Strukturen mithilfe einer gezielten Beeinflussung von funktionellen Abläufen günstig entwickeln. Auch hierfür gibt es funktionskieferorthopädische Geräte wie den Aktivator.

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